Traumfinale bei den BOSS OPEN
Mit Alexander Zverev und Taylor Fritz haben sich die beiden topgesetzten Spieler am Stuttgarter Weissenhof ins Finale gekämpft – damit erwartet die Zuschauer am Sonntag ab 12 Uhr das absolute Traumfinale. Das letzte Mal, dass es die beiden Topgesetzten bis ins Finale am Weissenhof schafften war 2012, damals noch auf Sand.
Bei seinem insgesamt vierten Antreten in Stuttgart schaffte es Alexander Zverev erstmals ins Finale. Er setzte sich gegen den jungen US-Amerikaner Ben Shelton in zwei Sätzen 7:6 (8), 7:6 (1) durch. Zverev fand im ersten Satz zwei Breakbälle vor, die Shelton abwehren konnte. Im Tiebreak lag der Hamburger bereits 6:3 voran, musste aber trotz zweier eigener Aufschläge noch den Ausgleich hinnehmen. Nach der Abwehr von einem Satzball für den Amerikaner verwertete Zverev schließlich seinen fünften Satzball.
Ein ganz ähnliches Bild brachte der zweite Satz. Diesmal boten sich Zverev – der im ganzen Match keinen einzigen Breakball zuließ – gleich vier Chancen, den Aufschlag seines Gegners zu durchbrechen, jedes Mal zog Shelton, der ab Montag erstmals in seiner Karriere in die Top 10 der Welt vordringt, den Kopf aus der Schlinge. Im Tiebreak ließ Zverev diesmal nichts mehr anbrennen, zog rasch auf 6-0 davon und machte schließlich mit 7-1 den Sack zu.
„Ich habe aus dieser Woche alles rausgeholt, was ich wollte. Gute Trainings, gute Matches, ich bin sehr zufrieden. Und heute war das Match auf einem relativ hohen Niveau“, so Zverev.
Auch Fritz in zwei Sätzen durch
Taylor Fritz besiegte den Kanadier Felix Auger-Aliassime ebenfalls in zwei Sätzen 6:4, 7:6 (5). Das Match war geprägt von starken Aufschlägen, so gab es im ganzen Match lediglich ein einziges Break. Das gelang dem Amerikaner just im entscheidenden Moment. Beim Stand von 5:4 für Fritz schwächelte Auger-Aliassime erstmals bei eigenem Aufschlag, Fritz schlug eiskalt zu und verwandelte gleich die erste sich bietende Möglichkeit zum Break und dem damit verbundenen Satzgewinn.
Im zweiten Satz hielten beide Spieler ihr Service, Auger-Aliassime wehrte einen Breakball ab und damit ging es ins Tiebreak, wo die Nummer 2 des Turniers mit 7-5 die Oberhand behielt. Auger-Aliassime verpasste damit seinen insgesamt dritten Finaleinzug bei den BOSS OPEN, Fritz steht hingegen zum ersten Mal im Endspiel am Weissenhof.
Traumfinale
Am Sonntag kommt es wegen der schlechten Wetterprognose damit bereits ab 12 Uhr zum absoluten Traumfinale zwischen den beiden topgesetzten Spielern der BOSS OPEN. Zverev freut sich „auf mein erstes Rasenfinale seit 2017. Ich bin happy, in Deutschland ein Finale spielen zu dürfen. Natürlich wäre ein Sieg hier in Stuttgart etwas Besonderes.“
Im Head-to-Head zwischen den beiden steht es 7:5 für BOSS Markenbotschafter Fritz, die letzten vier Duelle gingen allesamt an den Amerikaner, der trotzdem warnt: „Es war jedes Mal sehr knapp, ein paar Punkte haben entschieden und es hätte jederzeit in die andere Richtung gehen können.“
Zverev zeigte sich von seinem Finaleinzug ein wenig überrascht, nachdem er die Woche zusätzliche extra Trainingseinheiten vor und nach seinen Matches eingelegt hatte: „Zu Beginn der Woche habe ich zu Turnierdirektor Weindorfer noch gesagt, dass er sich bitte nicht zu viel erwarten sollte. Und jetzt stehe ich im Finale. Ich freue mich riesig auf das Match. Es wird auf jeden Fall schwierig, aber hoffentlich sehr interessant und spannend für die Zuschauer.“
Im Fall eines Finalsiegs wäre Zverev der erste deutsche Stuttgart-Sieger seit Michael Stich 1991.