Justin Engel verzückt Stuttgart-Fans
17-jähriges Toptalent feiert bei den BOSS OPEN glatten Zweisatzsieg über Alex Michelsen, die amerikanische Nummer 7 des Turniers und stellt damit gleich einige Rekorde auf.
Beim 6:4, 6:4-Sieg stellte Engel jeweils zu Satzbeginn die Weichen rasch auf Sieg. Sowohl im ersten als auch im zweiten Satz gelang dem gebürtigen Nürnberger das Break zum 2:1 und hielt im Anschluss jeweils souverän seinen Aufschlag. Im ganzen Match ließ Engel keinen einzigen Breakball zu. „Der Aufschlag war heute sicher der wichtigste Punkt für mich“, analysierte Engel nach dem Match. Die Statistik wies einen unglaublichen Wert auf: Bei insgesamt 31 ersten Aufschlägen machte Engel 100 Prozent der Punkte – keine Chance für Michelsen. „Das ist unglaublich“, kommentierte Engel diesen Wert.
Sein Aufstieg ins Viertelfinale macht Engel nicht nur zum jüngsten Stuttgart-Viertelfinalisten aller Zeiten, sondern zugleich auch zum jüngsten Viertelfinalisten bei einem ATP-Rasenevent seit 1985 – damals erreichte niemand Geringerer als Boris Becker das Viertelfinale in Wimbledon. Darauf angesprochen meinte Engel: „Das ist natürlich schön, so etwas zu hören. Aber ich mache einfach mein Ding, will Spaß am Court haben und das auf den Platz bringen, was ich im Training mit Philipp (Kohlschreiber, Anm.) geübt habe.
Der Triumph über Michelsen war zugleich Engels erster Sieg über einen Spieler in den Top 50 der Weltrangliste. Engel selbst katapultiert sich mit dem Sieg erstmals in die Top 250.
In der nächsten Runde wartet auf den Youngster nun ein weiterer absoluter Top-Spieler: Der Kanadier Felix Auger-Aliassime, die Nummer 4 des Turniers, warf den Franzosen Giovanni Mpetshi Perricard ebenfalls 6:4, 6:4 aus dem Turnier und darf sich nun mit dem deutschen Jungstar auseinandersetzen. „Ich kann jetzt noch nicht viel dazu sagen“, so Engel über seinen nächsten Gegner. „Mein Coach wird mir die richtigen Tipps geben. Ich freue mich einfach über die Chance, gegen so einen großen Namen zu spielen.“