Traumfinale Struff gegen Tiafoe
Frances Tiafoe und Jan-Lennard Struff bestreiten am Sonntag ab 15.30 Uhr das Finale der BOSS OPEN 2023. Tiafoe setzte sich in einer spannenden Partie gegen den ungarischen Qualifikanten Marton Fucsovics 6.3, 7:6 (11) durch. Struff besiegte die Nummer 4 des Turniers, den Polen Hubert Hurkacz, 3:6, 6:3, 6:3 und hat am Sonntag die Chance auf einen ersten Titel auf der ATP-Tour. Für Tiafoe wäre es der dritte und bereits der zweite in dieser Saison nach Houston auf Sand.
Tiafoe gestaltet sein erstes Antreten auf deutschem Boden weiter ganz nach dem Geschmack der Fans am Stuttgarter Weissenhof. Im ersten Satz stellte die 25-jährige Nummer 12 der Welt mit einem frühen Break die Weichen rasch auf Sieg. Im zweiten ging es deutlich enger zu. Vor allem das Tiebreak war nicht für schwache Nerven. Fucsovics servierte stark, konnte aber nicht weniger als sechs Satzbälle nicht verwerten. Tiafoe schlug bei seinem ersten Matchball eiskalt zu und durfte sich nach 95 Minuten vom begeisterten Publikum als erster Finalist feiern lassen. „Das war verrückt“, fasste der Sieger im Interview die Partie treffend zusammen. „Mir war am Platz gar nicht klar, wie viele Satzbälle er hatte. Aber ich habe gespürt, dass er nervös war. Ich wusste, dass ich dranbleiben musste. Ich wollte zwar keinen dritten Satz mehr spielen, wäre dafür aber ready gewesen.“
Im Finale trifft Tiafoe auf den deutschen Lokalmatador Jan-Lennard Struff. Der Warsteiner drehte vor ausverkauftem Haus die Partie gegen den Polen Hubert Hurkacz nach verlorenem ersten Satz. „Das Publikum hat mir da sehr geholfen, die Stimmung war gigantisch“, meinte Struff nach dem Match. Im zweiten Satz holte Struff ein frühes Break und konnte dieses auch halten. Ein ähnliches Bild im Entscheidungssatz, als Struff Hurkacz zum 2:1 den Aufschlag abnehmen konnte und dieses erfolgreich verteidigen konnte. Struff schaffte sogar noch das zweite Break zum 6:3 – nach 1:26 Stunden verwandelte Struff seinen dritten Matchball zum umjubelten Einzug ins BOSS OPEN-Finale.
„Die Stimmung hier in Stuttgart ist Weltklasse“, bedankte ich Struff nach dem Match beim Publikum. „Heute war es rappelvoll, morgen wohl auch, das ist geil. Es ist ein bisschen wie Davis Cup für Deutschland zu spielen.“ Über seinen nächsten Gegner hat Struff nur Gutes zu sagen: „Er ist ein brutal guter Athlet und knapp an den Top 10 dran. Er hat einen guten Touch, spielt tolle Winkel und kann das Spiel sehr gut lesen. Neben dem Platz ist er ein lustiger Typ – es ist gut, dass es so einen Charakter auf der Tour gibt.“
Tiafoe ist sich der Schwere der Aufgabe in Deutschland gegen einen Deutschen ein Finale zu bestreiten durchaus bewusst: „Das Stadion wird voll sein und die Leute für Struff sein. Mir ist das egal, Hauptsache, die Atmosphäre ist toll. Struff serviert extrem gut und es ist schwierig ihn auf Gras zu breaken. Aber mir sind die äußeren Bedingungen egal, ich werde ready sein und möchte gewinnen.“
Doppel-Finale ab 12.30 Uhr
Im Doppel zog mit Kevin Krawietz/Tim Pütz (GER/4) eine deutsche Paarung ins Doppel-Finale ein. Die beiden Deutschen setzten sich in einer wahren Herzschlag-Partie gegen Rohan Bopanna/Matthew Ebden (IND/AUS/1) 7:6 (6), 6:7 (12), 10:4 durch und treffen am Sonntag auf das kroatische Spitzendoppel Mektic/Pavic.